Mehr Neuanträge auf Sozialleistungen

01.09.2020

In der Corona-Zeit sind Zahlen gestiegen – Programme laufen wieder an

zwei Frauen, die sich unter einer Plexiglasscheibe Unterlagen reichen; im Hintergrund ein Büroraum mit Schreibtischen

Vom Jahresbeginn bis Ende Juli 2020 haben 68 Prozent mehr Menschen im Main-Taunus-Kreis Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beantragt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, ist die Zahl der Leistungsempfänger im gleichen Zeitraum auf mehr als 11.000 gestiegen. Das Kommunale Jobcenter des Main-Taunus-Kreises biete auch trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie bestmögliche Beratung und Unterstützung. Verschiedene Programme könnten jetzt wieder anlaufen.

Im Zuge von Corona hatte der Bund das Verfahren, um so genannte Grundsicherungsleistungen zu erhalten, vereinfacht. Offenbar nutzten viele Menschen diese Gelegenheit: Dem Jobcenter zufolge hatten in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 insgesamt 2187 Menschen Antrag auf Grundsicherung gestellt; das waren 887 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Personen, die Leistungen erhalten, stieg vom Juli des Vorjahres bis zum Juli 2020 von 10.594 auf 11.234. Die Sozialausgaben des Kreises stiegen dadurch um rund 2,5 Millionen Euro – sie werden zum überwiegenden Teil vom Bund übernommen.

Nicht jeder Neuantrag sei begründet, erläutert Baron. So halte sich der Anstieg der Menschen, die tatsächlich Leistungen erhalten, mit sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr in Grenzen: „Aber jeder Leistungsempfänger ist ein Leistungsempfänger zu viel, und daher geben wir bestmögliche Unterstützung, damit unsere Kunden wieder Arbeit finden.“

Wegen der Einschränkungen durch Corona sei der persönliche Kontakt zwischen Hilfesuchenden und Beratern nur eingeschränkt möglich gewesen, so Baron. Daher habe der Kreis verstärkt auf Kontakt per Telefon und E-Mail gesetzt. Nachdem bestimmte Beschränkungen aufgehoben wurden und beispielsweise Lehrgänge wieder laufen können, liefen diese Unterstützungsprojekte erneut an. Der Kreisausschuss habe in seiner jüngsten Sitzung wieder vier weitere Programme bewilligt.

Dabei könnten die Leistungsempfänger „von der Arbeitsmarktnähe des Kommunalen Jobcenters profitieren“, so Baron mit Hinweis auf Kontakte zu Firmen und Betrieben, Wirtschaftsförderern und Anbietern von Qualifizierungsprogrammen. Damit erfülle der Main-Taunus-Kreis den Anspruch der Kommunalen Jobcenter bundesweit, formuliert unter dem Slogan „#Stark.Sozial.VorOrt“.

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