Corona-Schnelltests an Schulen: Pilotversuch endet

14.04.2021

Testpflicht des Landes ersetzt nach Osterferien Testungen an Pilotschulen

einen Jungen mit weit geöffnetem Mund, dem eine Person in weißer Schutzkleidung mit einem Stäbchen einen Corona-Schnelltest entnimmt

Der Pilotversuch mit Corona-Schnelltests an vier Schulen des Main-Taunus-Kreises endet. Nach den Osterferien werden an den Schulen keine weiteren Schnelltests durch Partner wie Apotheken, Betreiber von Testzentren und Rettungsdienste mehr angeboten. Das teilt Landrat Michael Cyriax mit. „Wir sind rundum zufrieden mit dem Ablauf der Pilotprojekte und danken allen beteiligten Schulen und Partnern“, so der Landrat. „Das Projekt hätten wir gern auch über die Ferien hinaus fortgesetzt und ausgeweitet. Dank der Bereitschaft von Partnern wäre es mittelfristig möglich gewesen, Testungen durch medizinisch geschultes Personal an allen Schulen des Kreises anzubieten.“

Innerhalb von drei Wochen hätten wöchentlich rund 980 Schüler an der Paul-Maar-Schule in Flörsheim, der Eichendorffschule in Kelkheim, der Astrid-Lindgren-Schule in Hochheim und der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach die Möglichkeit genutzt, sich testen zu lassen. Dabei erwies sich ein Fall als positiv. Etwa zwei Drittel der Eltern hätten den Testungen zugestimmt, die Schulleitungen der vier Pilotschulen berichteten über eine sehr positive Resonanz. „Die geplanten Selbsttests stoßen dagegen bei vielen Eltern und Lehrern auf Kritik, auch wir sehen sie kritisch“, so Cyriax.

Auch Stefan Haid, Schulleiter der Kelkheimer Eichendorffschule und damit einer der Pilot-Schulen, ist Verfechter von Testungen durch medizinisch geschultes Personal: „Ziel muss es sein, Infizierte gezielt herauszufiltern, um Schule für Schüler und Personal möglichst sicher zu machen.“ Auch wenn Schüler nach entsprechender Einweisung in der Lage seien, Selbsttests mit aussagekräftigen Ergebnissen durchzuführen, entstehe für Schule und Lehrer eine deutliche Mehrbelastung.

Aufgrund von Abrechnungsschwierigkeiten könnten die Testungen an Schulen nicht fortgeführt werden, so der Kreis, da es sich dabei im Gegensatz zu den kostenlosen Bürgertests nur um eine landesweite Regelung handele. Die Selbsttests seien vom Land schon in den vergangenen Tagen an die Schulen ausgeliefert worden. Die Testungen würden nun durch die Schulen selbst organisiert, um Nachschub kümmere sich das Staatliche Schulamt.

Der Landrat appelliert an das Land, die Entscheidung über die Testplicht zu erweitern: „Bei Selbsttests ist es sehr wichtig, auf die korrekte Anwendung und Durchführung zu achten.“ Nehme man die Probe zum Beispiel an der falschen Stelle ab, könne dies zu einem falschen Ergebnis führen. „Im schlimmsten Fall wiegt man sich nach einem negativen Testergebnis in falscher Sicherheit und steckt viele Menschen an.“ Auch wenn ein positives Testergebnis immer durch einen PCR-Test überprüft werden müsse, sei ein professioneller Test durch medizinisch geschultes Personal in jedem Fall die sicherste Lösung. Land und Bund sollten klarstellen, dass an Schulen auch Testungen durch medizinisch geschultes Personal möglich seien und finanziert würden, so Cyriax.

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