„Organspender dringend gesucht“

17.05.2018

Overdick: Rückläufige Zahlen - Informationen und Ausweise im Gesundheitsamt

eine Hand, die einen Organspendeausweis in die Kamera hält

„Wir brauchen dringend mehr Organspender“: So fasst Kreisbeigeordnete Madlen Overdick die Lage anlässlich des „Tages der Organspende“ am Samstag, 2. Juni, zusammen. Das sei ein deutschlandweiter Trend. Um auf lokaler Ebene gegenzusteuern „und damit einen Beitrag zu leisten, Leben zu retten“, stelle das Gesundheitsamt des Kreises Organspendeausweise und Informationsbroschüren zur Verfügung - auch in englischer und türkischer Sprache.

Overdick verweist auf eine Statistik, nach der im vergangenen Jahr erneut weniger Menschen Organe gespendet haben. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation sind die Zahlen auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Bundesweit haben lediglich 797 Menschen Organe gespendet, 60 weniger als im Jahr zuvor.

Auf einem Organspendeausweis dokumentiert der Träger, ob er im Falle seines Todes Organe spenden möchte oder nicht. Laut einer aktuellen Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben deutschlandweit 36 Prozent der Bürger ihre Entscheidung auf diese Weise dokumentiert. Hiervon haben 72 Prozent der Organspende zugestimmt. Heruntergerechnet auf den Main-Taunus-Kreis wären das rund 85.000 Bürger mit einem Organspendeausweis, wovon rund 61.000 der Personen im MTK der Organspende nach dem eigenen Ableben zugestimmt haben.

Eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende sei wichtig, da sonst im Sterbefall die Angehörigen entscheiden müssten, erläutert Overdick: „Bei einem Trauerfall auch noch diese Entscheidung treffen zu müssen, kann Angehörige sehr belasten. Wer schon zu Lebzeiten seinen Willen dokumentiert, erspart seinen Hinterbliebenen eine Last.“

Wer mehr über Organspenden wissen möchte, kann sich unter Tel. 06192 201-1130 an das Gesundheitsamt wenden. Zusätzlich beantwortet das Infotelefon Organspende unter der kostenlosen Nummer 0800 9040400 Fragen zum Thema.

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