„Noch mehr Sicherheit im Hochhaus-Brandschutz“

25.09.2017

Main-Taunus-Kreis setzt Erlass des Landes um – Fassaden von Hochhäusern im Fokus

zwei Männer in Feuerwehrkleidung im Gespräch vor einem Hochhaus

Im Main-Taunus-Kreis werden Hochhäuser künftig noch eingehender auf Brandschutz kontrolliert. Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, werden dabei besonders die Fassaden älterer Gebäude überprüft. Hintergrund ist ein Erlass des Landes Hessen nach dem Hochhausbrand in London Anfang Juli dieses Jahres. „Wir sorgen mit Bauaufsicht und Brandschutzexperten ohnehin für größtmögliche Sicherheit im Kreis“, so Cyriax. „Das wird nun noch weiter verstärkt.“ Wie Overdick sagt, seien Fachleute des Kreises „auf verschiedenen Gebieten mit ihrer ganzen Expertise auf diesem Gebiet tätig.“

Bei den Hochhäusern stehen neben ausreichend Rettungswegen und sicherer Haustechnik auch die Fassaden im Fokus. Sie dürfen seit 1984 nicht mehr aus brennbarem Material bestehen. Bislang werden die Bauten im fünfjährigen Turnus von der Bauaufsicht des Kreises und Fachleuten des Amtes für Brandschutz und Rettungswesen kontrolliert. Das wird nach Angaben von Cyriax und Overdick auch weiter geschehen. Neu aber seien jetzt gezielte Prüfungen der Fassaden an älteren Gebäuden.

Der Kreis hat nun die Eigentümer der vor 1984 errichteten Hochhäuser angeschrieben, damit sie Auskunft über das Material der Fassade geben. Sollten sich nach den jetzt geltenden Standards Mängel ergeben, müsse gemeinsam mit einem externen Brandschutzsachverständigen das Brandrisiko eingeschätzt werden, erläutern Cyriax und Overdick. Falls nötig, könnten dann zum Beispiel Nachbesserungen oder Umbauten angeordnet werden.

Bei Fassadenmaterial aus der Zeit ab 1984 seien solche Abfragen nicht nötig: Seit damals müssten bei den Bauanträgen Bescheinigungen auch zur Brandsicherheit der Fassaden vorgelegt werden.

Bei dem Hochhausbrand in London waren 80 Menschen gestorben. Das Feuer hatte sich damals über die brennbare Fassade verbreitet. Wie Cyriax und Overdick erläutern, seien die dortigen Bedingungen aber nicht mit der Lage in Deutschland und im Main-Taunus-Kreis vergleichbar. Hierzulande seien zwei bauliche Rettungswege oder ein feuer- und rauchgeschützter Sicherheitstreppenraum gefordert. Bei Kontrollen der Bauaufsicht im MTK seien in Hochhäusern noch keine Verstöße gegen diese Bestimmungen festgestellt worden.

Im Main-Taunus-Kreis stehen den Angaben zufolge rund 80 Hochhäuser.

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