Mit der App zum Dienstwagen

12.03.2021

Kreis setzt auf Mix aus E-Autos und anderen Kfz – „Mobilität der Zukunft“

Autos an einer Ladesäule

„Wirtschaftlich und umweltschonend“: Auf diese Formel bringt Landrat Michael Cyriax den neu strukturierten Fuhrpark des Main-Taunus-Kreises. Den Mix aus Elektroautos und Dieselfahrzeugen sollen demnächst auch Bürger nutzen können. Der Kreis will nach eigenem Bekunden den Fuhrpark noch besser ausnutzen und einen Beitrag zur Reduzierung des „Treibhausgases“ CO2 leisten. Der Buchungsprozess werde komplett digital gesteuert: „Wir richten unser Fuhrparkmanagement komplett neu aus und reduzieren dadurch die Standzeiten der Autos“, fasst der Landrat zusammen. Koordiniert wird das Angebot durch die externe Firma Mobileeee, die nach einer Ausschreibung den Zuschlag erhalten hatte.

Cyriax wertet die Neuorganisation des Fuhrparks als einen Beitrag, „die Arbeit der Kreisverwaltung konsequent auf Zukunft auszurichten“ und stellt das in Zusammenhang mit dem Kreisentwicklungskonzept „MTK Zwanzig30“. Dieses Konzept sieht Carsharing-Modelle und andere Formen der „neuen Mobilität“ vor. Dazu leiste der Kreis mit seinem Fuhrpark einen eigenen Beitrag, so der Landrat: „Das kann auch ein Signal für andere sein, es uns gleichzutun. Wie die Mobilität im Kreis und in der Region organisiert ist, ist eine Schlüsselfrage für die Standort- und Lebensqualität des Kreises und der gesamten Region.“

Der Fuhrpark wird den Angaben zufolge bis Mitte des Jahres schrittweise von 34 auf bis zu 58 Fahrzeuge aufgestockt. Der Kreis verfügt dann über 21 Elektro-, 4 Hybrid- und 33 Dieselfahrzeuge vom Kleinwagen bis zum Transporter. Werden danach Dieselfahrzeuge aus dem bisherigen Bestand ausrangiert, soll geprüft werden, ob sie durch Elektro- oder Hybridfahrzeuge ersetzt werden können. Werden die Nutzungsdaten des bisherigen Fuhrparks zugrunde gelegt, würden die Dienstwagen pro Jahr rund 870.000 Kilometer zurücklegen. „Das ist mehr als zweimal um den Erdball“, rechnet Cyriax vor. „Wir haben hier also ein erhebliches Potenzial für umweltschonende Mobilität.“

Die Autos werden den Angaben zufolge für Dienstfahrten genutzt, sollen den Mitarbeitern aber auch gegen Bezahlung für die Fahrt zur Arbeit oder für private Fahrten zur Verfügung stehen, perspektivisch dann auch den Bürgern. Demnächst solle das System zwei Wochen lang von den Mitarbeitern der Kreisverwaltung getestet werden; von 6. April an könnte den Bürgern über eine Online-Plattform der Betreiberfirma die Nutzung angeboten werden.

Der Landrat verweist auf eine Studie des Bundesverkehrsministeriums, nach denen in Deutschland ein Auto durchschnittlich weniger als eine Stunde am Tag bewegt wird: „Das heißt, dass es mehr als 23 Stunden nur herumsteht und entbehrlich ist.“ Mit einem „intelligent organisierten und privat genutzten Fuhrpark“ würden die Dienstwagen besser ausgelastet: „Das könnte für den ein oder anderen ein Anreiz sein, ganz auf einen eigenen Wagen zu verzichten“. Auf diese Weise würden am Landratsamt auch weniger Parkplätze benötigt.

Dazu trage auch das Jobticket für Bus und Bahn bei, dass der Kreis seinen Mitarbeitern anbiete: „Wir schaffen hier Perspektiven für die Mitarbeitermobilität der Zukunft“. Das Ticket werde mittlerweile von mehr als 930 Kreismitarbeitern genutzt.

Der komplette Buchungsprozess für die Wagen läuft digital ab, über ein spezielles Internetportal und eine App. Mit dieser App lässt sich ein Wagen auch per Smartphone öffnen und schließen.

Mit der App zum Dienstwagen (97.71 KB)