Kreisweit Schulbau für Betreuung

02.08.2017

An mehreren Schulen entstehen mit Millioneninvestitionen neue Räume und Gebäude

ein im Bau befindliches Treppenhaus, in dem einige Personen stehen und in Pläne schauen

Mit zahlreichen Erweiterungen erhalten Schulen in verschiedenen Jahren Räume für die Ganztagsbetreuung. Wie Landrat Michael Cyriax und Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier mitteilen, werden einige von ihnen dabei auch saniert und umgebaut. „Das sind massive Investitionen in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen im Kreis“, fasst Cyriax zusammen. Das umfangreichste Bauvorhaben sind den Angaben zufolge die Arbeiten an der Main-Taunus-Schule in Hofheim; als erstes abgeschlossen wird die Erweiterung der Regenbogenschule Hattersheim. Hier gab Kollmeier im Gespräch mit dem Schulleiter Uwe Simon einen Überblick über die anstehenden Schulbauvorhaben im Kreis.

Erweitert werden in den kommenden Jahren neben der Main-Taunus-Schule und der Regenbogenschule die Südwest-Schule in Eschborn, die Weinbergschule in Hochheim und die Lindenschule (Kriftel). Nach Kreisangaben werden dabei zusammengerechnet fast 60 Millionen Euro investiert. Darüber hinaus wird aus anderen Gründen noch an weiteren Schulen des Kreises gebaut.

Cyriax und Kollmeier richten den Blick aber erst einmal auf die Erweiterungen für die Betreuung. „Betreuung ist heute quasi ein fester Bestandteil des Schullebens“, so Kollmeier. „Der Kreis schafft in Absprache mit den Schulen und den Standortkommunen die nötigen Voraussetzungen dafür.“ Nach Cyriax Angaben tragen die Schulbauinvestitionen insgesamt zum Wert des Main-Taunus-Kreises „als Standort zum Wohnen, Leben und Arbeiten“ bei.

 

Die geplanten Bauvorhaben im Einzelnen:

Main-Taunus-Schule (Hofheim)

Das Gymnasium wird bis voraussichtlich Mitte 2021 erweitert; es erhält acht Klassen- und sechs Gruppenräume, eine Aula mit Bühne, ein Elternsprechzimmer sowie Lagerflächen. Der Neubau soll dabei an das bestehende Gebäude angedockt werden. Dazu muss ein Teil des Verwaltungstraktes abgerissen und überbaut werden.

Das bestehende Gebäude wird unterdessen umfangreich umgebaut und saniert. Unter anderem werden der Brandschutz verbessert, die Haustechnik erneuert und weitere Bereiche optimiert. Saniert werden das gesamte Innere einschließlich der Sanitärräume und die Fassade, auch nach Energiespar-Gesichtspunkten.

Erledigt werden die Bauarbeiten im laufenden Schulbetrieb. Um das zu ermöglichen, errichtet der Kreis zuerst den Erweiterungsbau, in den die Schüler dann bei den Arbeiten im bisherigen Gebäude ausweichen können. Außerdem werden Räume in einer Containeranlage bereitgestellt. Damit die Ausweichmöglichkeiten reichen, laufen die Arbeiten in der Schule in mehreren Abschnitten.

Die Kosten des gesamten Projekts beziffert der Kreis auf rund 32 Millionen Euro. Derzeit werden die Planungen europaweit ausgeschrieben. Voraussichtlich Anfang 2019 sollen die Bauarbeiten beginnen.

 

Süd-West-Schule (Eschborn)

Um die Grundschule künftig als Ganztagsschule nutzen zu können, wird sie bis nach den Herbstferien 2018 mit Räumen für eine pädagogische Mittagsbetreuung ausgestattet. Die drei Horte der Stadt Eschborn und eine Schülerhilfegruppe der Arbeiterwohlfahrt werden dann in die Ganztagsschule integriert.

Dem Projekt ging eine umfangreiche Studie voraus. Ergebnis ist, dass möglichst viele Räume von Schule und Betreuung gemeinsam genutzt werden. Dabei werden so genannte Cluster mit Klassen- und Gruppenräumen, Betreuungsräumen, offenen Lernzonen und Teamräumen gebildet. Insgesamt werden ein Klassenraum, fünf Gruppenräume und ein Musikraum zusätzlich geschaffen. Im neuen Ganztagsbereich werden unter anderem eine Ausgabeküche mit Essens- und Freizeitbereich eingerichtet. Der Verwaltungsbereich und der Bereich für besondere Nutzung wird um Büroräume, Werkstatt und Lager erweitert. Für den Hausmeister ist eine Wohnung vorgesehen. Im Erdgeschoss des Neubaus ist die Verwaltung geplant.

Der dreistöckige Neubau wird auf einem Teil des Schulhofs errichtet und an den Altbau angebunden. An der Nahtstelle ist ein Aufzug vorgesehen, durch den beide Gebäude barrierefrei gestaltet werden sollen. Im Altbau sind nur wenige Umbauten geplant, die nach Fertigstellung des Neubaus laufen. Die Sonderräume im Erdgeschoss werden erhalten.

Der Neubau wird in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet, die Investitionskosten betragen den Angaben zufolge rund 8,1 Millionen Euro. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen; Restarbeiten werden der Planung zufolge nach der Eröffnung bis Ende 2018 erledigt.

 

Weinbergschule (Hochheim)

Die Grundschule wurde ins Ganztagsprogramm des Landes aufgenommen. Sie erhält voraussichtlich bis Ende Mai 2019 einen Erweiterungsbau mit Mittagsbetreuung und Mensa. Er soll an das bestehende Gebäude angebaut werden. Der zweistöckige Bau wird an den Klassentrakt und die Sporthalle angedockt; der jetzige Pavillon und ein Teil der Betreuungsräume bei der Sporthalle werden abgerissen. Vorgesehen sind zusätzliche drei Klassen und vier Gruppenräume, außerdem Flächen für Lager und die Betreuung.

Mit den Bauarbeiten soll im März kommenden Jahres begonnen werden. An Investitionskosten sind bislang 7,1 Millionen Euro veranschlagt, in den anstehenden Haushaltsberatungen wird aber noch über die endgültige Summe befunden.

 

Lindenschule (Kriftel)

Die Grundschule wird erweitert und erhält die für die Ganztagsbetreuung nötigen Räume. Die Arbeiten dafür sollen Ende 2019 abgeschlossen sein.

Besucht wird die Lindenschule derzeit von rund 400 Schülerinnen und Schülern. Das Haupthaus wurde 1955 erbaut und in den 60-er und 90-er Jahren bereits erweitert. Allerdings erfüllen die vorhandenen Räume nicht die Anforderungen für den Ganztagbetrieb, außerdem reichen die Klassen- und Gruppenräume nicht aus. Aus Platzgründen gibt es nur wenige Möglichkeiten, den Erweiterungsbau auf dem Schulgelände zu errichten. Geplant ist ein einzelner Bau mit einer Verbindung zum bestehenden Trakt. Es entstehen zwei Klassen- und neun Gruppenräume sowie ein Werkraum. Die Betreuung erhält eine neue Ausgabeküche sowie Essens-, Freizeit- und Ruheräume.

Die gesamten Arbeiten werden im laufenden Schulbetrieb vollzogen. Baubeginn ist für Herbst des laufenden Jahres geplant; zunächst wird der Pavillon abgerissen. Die Kosten des Projekts veranschlagt der Kreis auf 5,8 Millionen Euro.

 

Regenbogenschule (Hattersheim)

Die Grundschule wurde in das Ganztagsprogramm des Landes aufgenommen und daher erweitert. Nach den Herbstferien soll das Gebäude fertig sein. Das Haus bietet sechs zusätzliche Gruppenräume, ein Ganztagsbereich mit Küche und Ruhezonen und einen Verwaltungsbereich. Gebaut wurde es nach der energiesparenden Passivhausbauweise. Das Dach wurde begrünt, die benachbarte Turnhalle erhielt eine Photovoltaik zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht. Die Investitionen werden vom Kreis auf 5,1 Millionen Euro beziffert.

Mit dem Bau war im vergangenen Jahr begonnen worden. Wenn das Gebäude fertig ist, werden die bisher auf dem Gelände stehenden Container an der Schule nicht mehr gebraucht und an die Cretzschmarschule nach Sulzbach umgesetzt.

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