Kreishallenbad soll in Kriftel entstehen

23.11.2018

Kreisausschuss favorisiert Standort an Konrad-Adenauer-Schule – Cyriax: Die Schüler und Sportler sind es uns wert

einen Parkplatz mit Wäldchen hinter einem Gebäude

Das Kreishallenbad soll an der Konrad-Adenauer-Schule Kriftel gebaut werden. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, hat der Kreisausschuss damit der Empfehlung einer Machbarkeitsstudie zugestimmt. Endgültig befindet darüber der Kreistag. Er müsse die Grundsatzentscheidung treffen und Mittel bereitstellen; zudem müsse das Baurecht geschaffen werden. Wann das Bad in den kommenden Jahren eröffnet werden könne, werde sich erst im Lauf der Detailplanungen entscheiden. Das neue Bad soll in erster Linie dem Schul- und den Vereinssport vorbehalten sein. „Wir sorgen damit vor allem für den nötigen Platz für den Schwimmunterricht“, so Cyriax. „Es ist prima, wenn es mit diesem Projekt jetzt gezielt voran geht, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Gemeinde.“ Der Standort habe sich nach sorgfältiger Prüfung ergeben.

Das Bad soll mit einem 25-Meter-Becken und sechs Bahnen ausgestattet werden. Damit könnten den Angaben zufolge zwei Klassen gleichzeitig schwimmen. Zudem soll das Bad ein Lehrschwimmbecken erhalten. Für den Standort sprechen der Studie zufolge unter anderem die zentrale Lage im Kreis mit guten Straßenverbindungen und zwei Bahnhöfen in rund einem Kilometer Entfernung. Das Grundstück sei ausreichend groß, es könnten auch Synergieeffekte mit der benachbarten Konrad-Adenauer-Schule genutzt werden, etwa bei der Energieversorgung.

Die genauen Kosten des Projekts müssen nach der Machbarkeitsstudie des Büros „kplan“ noch ermittelt werden; vermutlich würden aber Investitionskosten in zweistelliger Millionenhöhe fällig, außerdem Kosten für Betrieb und Unterhalt von mehreren hunderttausend Euro pro Jahr.

Wie Cyriax erläutert, könnte 2019 die Detailplanung anlaufen. Zudem müsse in enger Abstimmung mit der Gemeinde Kriftel der bestehende Bebauungsplan geändert werden, um die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.

Kriftels Bürgermeister Christian Seitz freut sich nach eigenem Bekunden über die Standortentscheidung: „Die zentrale Lage an der Konrad-Adenauer-Schule ist für dieses Projekt geradezu ideal. Natürlich ist das auch toll für Kriftel.“ Außerdem begrüße er es, wenn der Landrat jetzt auch prüfe, ob die im Kreis bestehenden Bäder in einen Verbund einbezogen werden könnten.

Hintergrund des Projekts ist Platzmangel vor allem für das Schulschwimmen. Eine Umfrage des Kreises hatte ergeben, dass die drei vorhandenen ganzjährig nutzbaren Bäder für den Unterricht bei weitem nicht ausreichen – für Cyriax ein unhaltbarer Zustand: „Das trägt dazu bei, dass immer weniger Kinder schwimmen können.“ Der Kreis als Schulträger müsse hier gegensteuern: „Das ist ein herausforderndes Projekt, für das wir auch viel Geld in die Hand nehmen müssen. Aber die Schüler und auch die Sportler sind es uns wert.“

Die Machbarkeitsstudie hatte verschiedene Standort- und Betriebsvarianten untersucht. Dabei kristallisierte sich heraus, dass sich das Zentrum des Kreises mit Hofheim, Kriftel und Hattersheim am besten eignet: In einem Umkreis von fünf Kilometern werden 12.000 oder 44 Prozent der Schüler im Kreis unterrichtet. Cyriax zufolge wurden Varianten in verschiedenen Kommunen „vorbehaltlos und intensiv“ geprüft. Am Ende seien Kriftel, Hattersheim und Kelkheim übrig geblieben – unterm Strich habe dann das Gelände an der Konrad-Adenauer-Schule die Bedingungen am besten erfüllt.

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