„Klares Bekenntnis zur gemeinsamen medizinischen Versorgung in der Region“

03.11.2025

Frankfurt und Main-Taunus-Kreis setzen Partnerschaft fort – Neu gefasster Konsortialvertrag regelt die Zusammenarbeit bei varisano

Zwei Menschen halten einen Vertrag in Ihren Händen

„Wir gehen den 2016 eingeschlagenen Weg weiter. Der Vertrag ist ein erneuerter Handschlag beider Partner und gibt allen Beteiligten Sicherheit“ – auf diese Formel bringen Michael Cyriax, Landrat des Main-Taunus-Kreises, und Dr. Bastian Bergerhoff, Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main, das Verhandlungsergebnis zum neu gefassten Konsortialvertrag der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH (Kliniken FMT): Der Konsortialvertrag habe sich als „tragfähige und belastbare Grundlage für unsere Zusammenarbeit“ erwiesen. Deshalb werde er jetzt neu gefasst und die Partnerschaft beider Gesellschafter fortgesetzt. „Unsere Zusammenarbeit ist der einzig sinnvolle Weg, wenn wir eine hochwertige, patientengerechte, wohnortnahe Versorgung sicherstellen wollen“, so Cyriax und Dr. Bergerhoff.

Wie Cyriax und Dr. Bergerhoff erläutern, können mit dem regionalen Verbund die Aufgaben der Daseinsvorsorge – die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung durch leistungsfähige Krankenhäuser sowie die wirtschaftlich positive Entwicklung der Gesellschaften – sichergestellt werden. Ziel sei es, dass der Verbund ab 2030 ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwirtschaftet. Bis dahin stehen beide Gesellschafter für die finanziellen Verpflichtungen ihres jeweiligen Teilkonzerns ein. „Um den Verbund auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen, erwarten wir von der Geschäftsführung, alles umzusetzen, was diesem Ziel dient“, unterstreicht Cyriax.

Um den Verbund-Gedanken zu unterstreichen, werden die Kliniken FMT ab dem 1. Januar 2026 in „varisano GmbH“ umbenannt. Zudem wird der Name „varisano“ auch den Gesellschaftsbezeichnungen der Kliniken vorangestellt. Sowohl das Klinikum in Frankfurt-Höchst als auch die Kliniken des Main-Taunus-Kreises bleiben als GmbH bestehen. Die jeweiligen Namensänderungen werden auch in den neuen Gesellschaftsverträgen verankert. Die drei Standorte Bad Soden am Taunus, Hofheim am Taunus und Frankfurt am Main/Höchst bleiben erhalten: „Ein Unternehmen, zwei Partner, drei Standorte“, so Dr. Bergerhoff.

„Wir stellen mit dem Konsortialvertrag weitere Weichen für die Zukunft des Klinikverbunds auf Jahrzehnte“, fasst Stadtkämmerer Dr. Bergerhoff zusammen. „Wir wollen die in den vergangenen Monaten bereits mehr und mehr gelebte Grundhaltung weg vom reinen Standortdenken auch im Konsortialvertrag verankern. Denn es ist enorm wichtig, varisano als einen Betrieb zu sehen und zu steuern.“ Landrat Cyriax unterstreicht, dass das gegenseitige Vertrauen im Laufe der Zusammenarbeit gewachsen sei, was man auch am Umfang des neuen Vertrages sehe: „Wir brauchen inzwischen weniger Regelungen – der Vertrag enthält das Wesentliche, und das passt heute auf deutlich weniger Seiten als der Vorgänger-Vertrag.“

Der Vertrag erkennt auch die besondere Bedeutung des Verbunds als Arbeitgeber an: „Um den Verbund als moderne, wettbewerbsfähige und wirtschaftlich solide geführte Krankenhausgruppe weiterzuentwickeln, brauchen wir engagierte Köpfe und Herzen“, so Cyriax. Für die Beschäftigen in den Krankenhäusern und anderen Verbundbereichen sollen deshalb die einschlägigen Tarifverträge gelten oder eingeführt werden: „Das ist ein fairer Umgang, der für sichere und attraktive Arbeitsplätze sorgt.“

Eine Vertragsänderung betrifft den Aufsichtsrat, der künftig aus 15 statt 12 Mitgliedern besteht: Jeweils vier Mitglieder (statt bisher drei) werden von der Stadt Frankfurt am Main und dem Main-Taunus-Kreis entsendet. Damit wird der Aufsichtsrat auf eine breitere politische Basis gestellt – dies bietet eine verlässliche Grundlage für die politische Begleitung der Gesellschafter. Vier (statt bisher drei) Mitglieder kommen von den Arbeitnehmenden und drei externe Expertinnen oder Experten werden von der Gesellschafterversammlung gewählt. Künftig sollen auch Fachausschüsse gebildet werden, um die Arbeit des Aufsichtsrats zu optimieren.

Hintergrund

Der Zusammenschluss der Kliniken des Main-Taunus-Kreises GmbH mit dem Klinikum Frankfurt Höchst GmbH hat mit Wirkung zum 1. Januar 2016 unter dem Dach der Kliniken Frankfurt Main-Taunus GmbH stattgefunden. Zunächst sollten für einen Übergangszeitraum bis zum Jahr 2020 die Stadt Frankfurt am Main und der Main-Taunus-Kreis die operativen Verluste für ihre jeweiligen Teilkonzerne übernehmen. Da aber der Jahresabschluss des Gesamtkonzerns für 2021 kein ausgeglichenes operatives Ergebnis auswies, hatten sich die Gesellschafter zu Neuverhandlungen entschlossen.

Die beiden Gesellschafter der Kliniken FMT haben über den Kreisausschuss des Main-Taunus-Kreises und den Magistrat der Stadt Frankfurt am Main der Novellierung des Konsortialvertrages einschließlich angepasster Gesellschaftsverträge bereits in der vergangenen Woche zugestimmt. Die Vorlagen gehen nun an den Kreistag und die Stadtverordnetenversammlung zur Beratung und Beschlussfassung. Nach derzeitigem Zeitplan ist der Beschluss der Stadtverordneten am 11. Dezember, der Beschluss durch den Kreistag am 15. Dezember vorgesehen. Der neue Konsortialvertrag der varisano GmbH könnte dann ab dem 1. Januar 2026 gelten.

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