In den Schulen tut sich was
22.08.2024
Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordneter Axel Fink besuchen Bauprojekte an drei Schulen im Main-Taunus-Kreis
„Wenn andere Ferien machen, herrscht in unseren Schulen reges Treiben“: So fasst Landrat Michael Cyriax zusammen, was sich derzeit im Kreis tut. Bei der traditionellen Baustellenrundfahrt informierten er und Kreisbeigeordneter Axel Fink sich über die laufenden Projekte an der Grundschule am Weilbach in Flörsheim-Weilbach, der Heinrich-Böll-Schule in Hattersheim und der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Hofheim-Marxheim.
Das umfassendste Projekt wird an der Heinrich-Böll-Schule realisiert: Hier entsteht für rund 15,7 Mio. Euro aus dem Investitionsprogramm des Kreises ein Erweiterungsbau, der voraussichtlich Anfang 2026 fertiggestellt wird. Die Heinrich-Böll-Schule ist die Hauptaufnahmeschule für die Kinder, die die Hattersheimer Grundschulen verlassen. Mit Blick auf die erwartete Bevölkerungsentwicklung in der Kernstadt ist davon auszugehen, dass die Schule in Zukunft neunzügig ins fünfte Schuljahr starten wird. Deshalb wird sie nun um einen Trakt mit 18 Klassenräumen erweitert. Der Erweiterungsbau soll dem fünften und sechsten Jahrgang zur Verfügung stehen und zusätzlich einen Mehrzweckbereich für Ganztag, Konferenzen und Veranstaltungen sowie eine Teamstation beherbergen. Aktuell steht der Rohbau kurz vor der Fertigstellung.
Erfreulicherweise kommen viele Schülerinnen und Schüler mit dem Rad zur Heinrich-Böll-Schule – so viele, dass die vorhandenen Fahrrad-Stellplätze nicht mehr ausreichten. Deshalb wurde in diesem Sommer eine neue Fahrradständer-Anlagen installiert. Diese bietet Platz für 234 statt bisher 160 Räder. Dazu wurden die bestehenden Radständer ausgebaut, die Hoffläche mit neuem Pflasterbelag begradigt und erweitert. Im gleichen Zuge wurden umfangreiche Kanalarbeiten ausgeführt. Für die Maßnahme wurden Fördermittel des Bundes aus dem Förderprogramm „Besser zur Schule – Stadt und Land“ bewilligt, so dass 75% der Kosten in Höhe von rund 173.000,- Euro hierüber finanziert werden können.
Zwei Klassenräume und ein Gruppenraum für Grundschule am Weilbach
Auch die Grundschule am Weilbach in Flörsheim-Weilbach verzeichnet steigende Schülerzahlen und damit einen wachsenden Bedarf an Klassenräumen. Um jeder Klasse einen eigenen, fest zugewiesenen Raum zur Verfügung stellen zu können, errichtet der Main-Taunus-Kreis hier eine eingeschossige Containeranlage, die noch im Laufe der Sommerferien fertiggestellt wird. Die Container für die Modulanlage mit zwei Klassenräumen und einem Gruppenraum haben zuvor bereits im Antoniushaus in Hochheim als Klassenräume gedient. Da sie dort aufgrund der Schulerweiterung nicht mehr benötigt wurden, konnte der Kreis sie kostengünstig übernehmen und deren Grundgerüst mit Fassade und Dach wiederverwenden. Der komplette Innenausbau einschließlich der technischen Anlagen wurde grundhaft erneuert. Um eine längerfristige Standzeit sicherzustellen, wurde die Anlage nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) errichtet. Insgesamt entstehen Kosten in Höhe von rund 450.000,- Euro.
Als Folge eines Wasserschadens wird auch das Lehrerzimmer der Grundschule am Weilbach renoviert inklusive einer grundlegenden Erneuerung der Heizungsinstallation. Um die Heizungsanlage nachhaltiger und energiesparender betreiben zu können, werden die bestehenden Wandheizkörper durch eine Fußbodenheizung ersetzt. Im Zuge dieser Arbeiten wird eine neue akustisch wirksame Unterdecke einschließlich einer energiesparender LED-Beleuchtung installiert, die Wände neu angelegt und ein neuer Bodenbelag verlegt. Die rund 55.000,- Euro teure Maßnahme wird ebenfalls noch in den Sommerferien fertiggestellt.
Aus Therapiebecken werden Klassenzimmer und Gruppenraum
In der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Hofheim-Marxheim, einer Schule zur Förderung von geistiger und körperlicher Entwicklung, war das Therapiebecken in die Jahre gekommen. Da die Schule in Zukunft das neue Kreishallenbad nutzen kann, wurde das Therapiebecken nun zurückgebaut und in seinen Räumlichkeiten ein Klassenraum mit angrenzendem Gruppen- und Ruheraum sowie Lagerflächen für Gehhilfen errichtet. Die Maßnahme mit einem Volumen von rund 890.000,- Euro wird im Laufe des Sommers fertiggestellt.
Bereits abgeschlossen sind die Arbeiten an den Außenanlagen der Schule: Sie war bisher nicht barrierefrei und somit aus pädagogischer und therapeutischer Sicht für bewegungseingeschränkte Menschen unzweckmäßig. Nun wurden die Terrassen, ihre Verbindungen und die Zugänge zur Außenanlage insgesamt so verändert, dass körperlich beeinträchtigten Menschen sie gut nutzen können (Kosten rund 550.000,- Euro).
Bausektor und Haushaltslage als Herausforderungen
Die drei besuchten Schulen stehen beispielhaft für ein ganzes Maßnahmenpaket, das derzeit an den Schulen des Main-Taunus-Kreises umgesetzt wird. Insgesamt laufen an mehr als 30 Schulen im Kreis rund 60 größere und kleinere Baumaßnahmen. Der Fokus liegt hierbei auf Raumschaffung, Bauunterhaltung und Haustechnik. Größere Projekte gibt es z.B. an der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach (Erneuerung Gebäudeleittechnik), an der Cretzschmarschule in Sulzbach und der Robinsonschule in Hattersheim (jeweils Errichtung einer Containeranlage), der Friedrich-Ebert-Schule in Schwalbach (Dachsanierung), der Heinrich-von-Brentano-Schule in Hochheim (Sanierung des Umkleidetrakts in der Sporthalle) und der Albert-von-Reinach-Schule in Kelkheim-Fischbach (Umbau eines Wohnhauses für schulische Zwecke). Die weiterhin schwierige Lage auf dem Bausektor durch Rohstoff- und Handwerkermangel führt allerdings dazu, dass nicht alle Projekte wie geplant in den Sommerferien abgeschlossen werden können.
„Wir mussten die angedachten Projekte priorisieren. Wir legen aber weiterhin großen Wert darauf, den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrerinnen und Lehrern, gute Lern- und Lehrbedingungen zu schaffen,“ so Landrat Michael Cyriax.
„Unser Ziel ist es, mit den Baumaßnahmen den laufenden Schulbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Und für die Schulgemeinschaft ist es motivierend, wenn sie nach den Ferien in ‚neuen‘ Räumlichkeiten wieder durchstartet“, ergänzt Axel Fink.