Impfzentrum: Alle Termine bis Anfang April vergeben

05.02.2021

Corona-Bilanz MTK wenige Tage vor dem Start der Impfungen in Hattersheim – Kreis-Inzidenz sinkt auf 59

Haus mit Zeltvorbau

Wenige Tage vor Öffnung des Corona-Impfzentrums in Hattersheim sind bis Anfang April alle Impftermine vom Land vergeben worden. Das teilt Landrat Michael Cyriax mit. Positiv stimme weiterhin die sinkende Zahl von Infektionen im Kreis. Auch die Unterstützung der Bundeswehr bei Testungen in Heimen und Einrichtungen sei eine gute Nachricht zum Ausgang der aktuellen Woche. Allerdings bleibe die Zahl der möglichen Impftermine wegen geringer Lieferungen durch Land und Bund „weit hinter den zum Jahresende geweckten Erwartungen zurück“.

Erfreulicherweise sei die Inzidenz, also die Zahl der Neuerkrankungen auf 100.000 Einwohner in einer Woche, weiter „auf Abwärtsfahrt“, wie Cyriax mit Blick auf die Zahlen festhält. Sie sei seit dem Freitag der Vorwoche von 72 auf 59 gesunken. Damit komme er immer näher an den Wert von 50 heran – die Schwelle zur nächstniedrigeren Eskalationsstufe des Landes. Erfreulich sei, dass es nur noch relativ wenige Infektionen bei Bewohnern in Altersheimen gebe, wie sich die Fallzahlen bei den Menschen ab 80 Jahren überhaupt auf niedrigem Niveau bewegten. Offenbar hätten die Impfungen in den Heimen und Einrichtungen zu dieser Entwicklung beigetragen. Seit dem (gestrigen) Donnerstag sei in Alten- und Pflegeheimen, Schulen, Kindergärten und Flüchtlingsunterkünften kein weiterer Infektionsfall dazugekommen.

Dennoch könne keine Entwarnung gegeben werden, so Cyriax mit Blick auf die aktuelle Lage im Straßenverkehrsamt des Kreises. Wegen hoher Infektionszahlen unter den Mitarbeitern habe das Amt mit Kfz-Zulassung in der kommenden Woche für den Besucherverkehr schließen müssen. Soweit es gehe, werde das reduzierte Personal Kundenanliegen telefonisch und online bearbeiten. „Das zeigt, wie bedrohlich das Virus nach wie vor ist“, so der Landrat.

Bislang hätten ein Prozent der Bevölkerung im Kreis die erste Impfung erhalten, so der Landrat: „Bis zur Herdenimmunität liegt also noch ein langer Weg vor uns.“ Nach den Regelungen des Landes würden die Impfstoffe nicht nach dem Anteil der Kreisbevölkerung an der Einwohnerzahl Hessens zugeteilt, sondern richteten sich nach der Zahl der Heimbewohner. Weil diese Zahl im MTK niedriger sei als in manchen anderen Kreisen, werde dem Kreis relativ wenig Impfstoff zugewiesen: „Sobald aber etwas da ist, wird es zügig verimpft.“

Im Impfzentrum sei unterdessen „alles zum Start bereit“, so Cyriax. „Es fehlen für eine breit angelegte Kampagne nur die Impfdosen.“ Nach den Weisungen des Landes sei das Impfzentrum auf bis zu 1200 Impfungen pro Tag ausgerichtet. Tatsächlich könnten wegen der geringeren Mengen an Impfdosen in den kommenden Wochen nur täglich etwa 100 Personen geimpft werden.

Ein positives Zeichen hingegen sei der auf drei Wochen befristete Einsatz der Bundeswehr bei Corona-Testungen im Kreis; hier habe der Bund „im Schulterschluss mit den Kommunen Handlungsfähigkeit gezeigt“. So hätten die Heime Zeit bekommen, Unterstützungspersonal für die Zeit darüber hinaus zu finden. Der Kreis unterstütze gerne bei der Suche.

Auch wenn nach wie vor ältere Menschen die Hochrisikogruppe seien und daher die Alten- und Pflegeheime beim Gesundheitsamt besonders im Fokus stünden, sieht Kreisbeigeordnete Madlen Overdick dort nach eigenem Bekunden „gute Voraussetzungen für die weitere Entwicklung“. Die erste Impfrunde in den vollstationären Einrichtungen sei abgeschlossen, derzeit laufe die zweite, außerdem würden derzeit ambulante Pflegedienste geimpft. Demnächst seien auch Einrichtungen an der Reihe, die nicht als vollstationär eingestuft sind, wie das „Augustinum“ in Bad Soden.

Die Bundeswehrsoldaten würden das Heimpersonal bei den Testungen unterstützen, wodurch die Pflegekräfte sich wieder ihren primären Aufgaben widmen könnten: Pflege und Betreuung. „Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das durch die Kontaktbeschränkungen nach wie vor eine äußerst schwere Zeit für die Bewohner und ihre Angehörigen ist“, so die Gesundheitsdezernentin. „Aber im Zusammenwirken können alle diese Maßnahmen dazu beitragen, dass sich die Lage in den Heimen in den kommenden Monaten Schritt für Schritt entspannen kann.“

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