„Ich habe hier ‚meinen‘ Job gefunden“

28.09.2021

Studieren beim MTK: Verwaltung und Soziales miteinander verbinden

eine Gruppe von neun hauptsächlich jungen Personen vor dem Eingang zu einem Gebäude, über dessen Tür main-taunus-kreis steht

Beim Main-Taunus-Kreis kann man sich für das Studium „Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung“ bewerben. Das teilt der Kreisbeigeordnete Johannes Baron mit. „Das Studium verknüpft auf einzigartige Weise die Bereiche Verwaltung und Soziales“, so der Dezernent. Derzeit gibt es im Landratsamt sechs Studentinnen und Studenten, die das Studium in Kooperation mit der Hochschule Fulda absolvieren. Die erste von ihnen, Lisa Hoffmann, schreibt ab dem Herbst ihre Abschlussarbeit und wird im Frühjahr fertig.

„Ich habe hier wirklich ‚meinen‘ Job gefunden – es ist für mich wie ein Sechser im Lotto“, berichtet die Studentin. „Ich mache etwas Soziales, habe aber auch etwas Sicheres.“ An vier Tagen in der Woche arbeitet sie, unterstützt von ihrer „Anleiterin“, im Jobcenter und vermittelt Langzeitarbeitslose in Arbeit. Einen Tag in der Woche widmet sie dem Studium. Die meisten Veranstaltungen sind online, aber zwei Tage im Monat verbringt sie an der Hochschule in Fulda und hat dort „auch ein bisschen Studi-Leben.“ So lernt sie Studenten aus ganz Deutschland kennen und bekommt einen Eindruck, wie in anderen Jobcentern gearbeitet wird. „Die Gruppe besteht aus nur 30 Studierenden – man hat einen engen Kontakt untereinander und zu den Dozenten.“ Außerdem sei der Praxisbezug sehr doch: Zum Beispiel habe sie an der Uni das Thema „Controlling“ durchgenommen und zugleich beim MTK im Amt für Finanz- und Rechnungswesen hospitiert. „So kann man sich unter dem Lernstoff wirklich etwas vorstellen. Das Lernen fällt so deutlich leichter.“

Lisa Hoffmann hat seit dem ersten Lehrjahr Kundinnen und Kunden im Jobcenter betreut. Gleich am Anfang konnte sie zum Beispiel einem jungen Familienvater eine Arbeit als Lagerist vermitteln. „Er hat danach weinend bei mir angerufen, um sich zu bedanken – ich habe seine Stimme heute noch im Ohr.“ Es gebe aber natürlich auch Fälle, in denen man nicht oder nicht so schnell helfen könne. „Man muss lernen, das hinzunehmen.“ Dann tue es gut, sich mit der Anleiterin oder den Kolleginnen zu besprechen oder „auch mal abzuschalten – zum Beispiel beim Reiten.“

Wer sich für das „BASS-Studium“ (Bachelor of Arts Soziale Sicherung) interessiert, kann sich ab jetzt für das Wintersemester 2022 bewerben. Der Kreis nimmt pro Jahr zwei Studentinnen oder Studenten an. Nähere Informationen gibt es hier. Das Studium dauert sieben Semester. Bislang gibt es das Angebot nur an der Hochschule Fulda und in den beteiligten Optionskommunen.

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