„Für bunte Wiesen und Artenvielfalt im MTK“

08.06.2018

Landwirte auf Gelände am Weilbach verzichten auf Dünger – Vereinbarung mit Landwirtschaftsamt

die Nahaufnahme von violetten Blüten einer Distel vor grünem Hintergrund

Durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel sollen am Weilbach in Hofheim-Diedenbergen heimische Pflanzen besonders geschützt werden. Wie Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilt, ist diese Vereinbarung das Ergebnis von Gesprächen zwischen dem Main-Taunus-Kreis, beteiligten Landwirten und dem Amt für ländlichen Raum in Bad Homburg. „Das ist ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz und die Artenvielfalt im Main-Taunus-Kreis“, fasst Overdick zusammen.

Dass der Bereich am Weilbach botanisch besonders wertvoll ist, wurde schon bei einer Überprüfung in den 90-er Jahren festgestellt. 2016 untersuchte der Gutachter Berthold Hilgendorf im Auftrag des Kreises erneut den Abschnitt zwischen der Autobahn 66 und der Kreisstraße 785. Dabei stellte er fest, dass einige sensible Pflanzenarten deutlich zurückgegangen waren; vermutlich durch landwirtschaftliche Nutzung. „Wir mussten schnell handeln, um die verbliebenen Arten zu schützen“, so Overdick.

Als gefährdet gelten dort unter anderem die Knollige Kratzdistel, der Weidenblättrige Alant, die Filz-Segge, die Schlüsselblume und die Skabiosen-Flockenblume.

Die in dem Bereich tätigen Landwirte Manfred Born (Roßhof) und Cornelia Ziller haben sich jetzt freiwillig verpflichtet, zunächst fünf Jahre lang keine Dünge- und Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Dafür erhalten sie Gelder des Landes Hessen aus dem Agrarumwelt-Programm HALM, das Landwirte für wirtschaftliche Einbußen durch den Naturschutz entschädigt.

Mit frischem Mahdgut des Grünlands am Weilbach will die Stadt Hofheim in direkter Nachbarschaft eine neue Wiese anlegen; dabei will sie Insekten und Larven gleich mit umsiedeln. Wie Overdick erläutert, gehören artenreiche Wiesen zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen in Deutschland: „Deshalb ist es ein großer Glücksfall, dass wir einen solchen Lebensraum in Zusammenarbeit mit den Nutzern schützen können“. Sie hoffe, dass die Landwirte auch über die ersten fünf Jahre hinaus auf Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichten, um den Bereich dauerhaft zu erhalten.

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