„Fair-Trade-Bewerbung voranbringen“
10.07.2017
Kreisweite Steuerungsgruppe gegründet – Auszeichnung dieses Jahr möglich

Die Bewerbung des Main-Taunus-Kreises um die Auszeichnung als Fair-Trade-Kreis wird nun von einer zentralen Steuerungsgruppe koordiniert. Wie Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilt, haben mehr als 25 engagierte Bürger und Vertreter von Kommunen und Organisationen die Gruppe im Landratsamt gegründet; die Bewerbungsunterlagen sollen in den kommenden Wochen eingereicht werden, eine Auszeichnung noch dieses Jahr sei möglich. „Wir müssen mehrere Kriterien erfüllen, um ausgezeichnet zu werden“, erläuterte Overdick die Vorgaben, „da die Kommunen im Kreisgebiet gute Vorarbeit geleistet haben, sind alle Kriterien bereits erfüllt“.
In der Gründungsversammlung hatten sich nach Angaben von Overdick vor allem Bürgerinnen und Bürger eingefunden, die sich selbst schon seit teilweise vielen Jahren für fairen Handel engagieren und dafür in ihren Heimatorten einsetzen. Aber auch Vertreter von Kommunen, der Wirtschaft und den kreiseigenen Gesellschaften werden mitarbeiten.
Wie der für Fairen Handel beim Kreis zuständige Klimaschutzmanager Daniel Philipp erläuterte, führen vier Städte im Kreis das Siegel als „Fairtrade-Town“; weitere vier bewerben sich oder haben das mit politischen Beschlüssen vorbereitet. Derzeit führen mehr als 40 Einzelhändler und 17 Gastronomen fair gehandelte Produkte in ihren Sortimenten. Gemeldet haben sich außerdem sechs Schulen, sieben Vereine und zehn Kirchengemeinden, die fair gehandelte Produkte nutzen und sich mit Informationen und Aktionen engagieren.
Die Grundlage für die Bewerbung als Kreis hatte der Kreistag mit zwei Beschlüssen 2015 und 2017 gefasst „Der faire Handel rückt glücklicherweise immer weiter in den Vordergrund, und die Menschen konsumieren zum Teil bewusster“, so die Kreisbeigeordnete. Mit der Auszeichnung möchte sie, „das Thema weiter in die Öffentlichkeit stellen“.
Beim Fairen Handel (englisch „Fair Trade“) wird den Erzeugern – also etwa Kaffeepflanzern oder Textilarbeitern - für ihre Produkte ein Mindestpreis gezahlt. Er soll ihnen ein angemesseneres Einkommen sichern, als der traditionelle freie Welthandel. Außerdem ist ausbeuterische Kinderarbeit nicht erlaubt. Der Titel „Fairtrade-Kreis“ wird von dem bundesweiten Verein „TransFair“ verliehen.
Wer sich im Main-Taunus-Kreis für den Fairen Welthandel einsetzen möchte, kann mit Daniel Philipp (E-Mail: daniel.philipp@mtk.org, Tel. 06192 201-1947) Kontakt aufnehmen.