„Ein gesundes Misstrauen ist angebracht“

20.09.2019

Landrat Michael Cyriax begrüßt neue Sicherheitsberater für Senioren

ein Gruppenbild von gut zwanzig Personen, die sich im Halbkreis aufgestellt haben

Im Main-Taunus-Kreis sind künftig weitere 18 Sicherheitsberater für Senioren im Einsatz. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, erhielten die Ehrenamtlichen im Landratsamt ihr Zertifikat. Bislang sind in den Kommunen des Kreises insgesamt 104 Berater aktiv. „In der Zeitung lesen wir leider viel zu oft, dass ältere Leute von Trickbetrügern angegangen wurden. Hier setzen die Sicherheitsberater an“, so Landrat Michael Cyriax. „Wir wollen die Menschen für Gaunereien wie den ‚Enkeltrick‘ oder falsche Polizisten sensibilisieren. Eine Portion gesundes Misstrauen ist hier angebracht.“

Die Berater waren zwei Tage lang zu den verschiedensten Sicherheitsfragen geschult worden. In den Kommunen werden sie zum Beispiel zu Informationsveranstaltungen ein, kommen auf Wunsch aber auch nach Hause, um Senioren zu beraten. Nach Angaben von Peter Nicolay vom Präventionsrat Main-Taunus haben alle Kommunen in den vergangenen Jahren alle Einwohner über 70 Jahren angeschrieben. Sie erhielten Infoflyer über Trickbetrügereien und den Hinweis, dass die jeweilige Seniorenberatung Kontakt zu den Sicherheitsberatern vermittelt.

Unangemeldet stünden die Sicherheitsberater und Sicherheitsberaterinnen auf keinen Fall vor der Tür, erläutert Jürgen Moog vom Präventionsrat: „Und sie rufen auch nicht unaufgefordert an.“ Die Berater trügen außer ihrem Personalausweis ein Namensschild und seien mit Visitenkarten ausgestattet. Statistisch erfasst wurden für die Sicherheitsberater im Main-Taunus-Kreis im vergangenen Jahr insgesamt 6.500 Gespräche, 7.000 Beratungen und über 150 Vorträge und Infostände.

Besonders weist der Ausbilder, Polizeihauptkommissar Jörg Zollmann auf die Trickbetrugsmasche „falsche Polizisten“ hin: dabei geben sich Betrüger als Polizisten aus und behaupten, das Geld der Opfer in Sicherheit bringen zu wollen: „Polizisten nehmen niemals, unter keinen Umständen, Geld oder Wertgegenstände an sich.“ Sollte der Kreis wieder mit einer Welle solcher Anrufe überzogen werden, wollen Präventionsrat und Polizei mit einer Informationskampagne aufklären. „Wichtigste Komponente sind dabei unsere Sicherheitsberater“, so Moog.

Wenn Anfang Oktober wieder die Wohnungseinbruchsprävention in allen Kommunen starte, würden die Sicherheitsberater dabei sein und sich um die Senioren kümmern.

Beim Kurs im Landratsamt informierte der polizeiliche Fachberater Internetprävention Andreas Grillich außerdem über Sicherheit online, und Polizeihauptkommissar Carsten Rollwaage von der Zentralstelle Verkehrsprävention befasste sich mit Verkehrsfragen.

Ein gesundes Misstrauen ist angebracht (55.30 KB)