„Der Pflegealltag kennt keinen Feierabend“

12.06.2018

Fachtag Demenz im Landratsamt bot Informationen für pflegende Angehörige

zwei Frauen und einen Mann im Gespräch an einem Tisch voller Informationsunterlagen

Zahlreiche Betroffene, Bürger und Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen haben sich beim 14. „Fachtag Demenz“ im Landratsamt über die Lage pflegender Angehöriger ausgetauscht. Wie Kreisbeigeordneter Johannes Baron mitteilt, wird die überwältige Mehrheit der Pflegedürftigen im Main-Taunus-Kreis daheim gepflegt: „Das zeigt, wie wichtig das Thema ist“. Organisiert wurde der Fachtag vom Main-Taunus-Kreis und der Fachstelle Demenz des Caritasverbandes.

Unter dem Titel „Und was ist mit mir?“ gab es Vorträge über Gesunderhaltung und Rehabilitation von pflegenden Angehörigen; außerdem über Leistungen der Krankenkassen, die Situation von Männern  in der Pflege und die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Auch die spirituelle Begleitung von Angehörigen war Thema. Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ konnten sich die Besucher über Unterstützungsangebote informieren und mit Experten sprechen.

Baron zufolge werden knapp 80 Prozent der Pflegebedürftigen im Main-Taunus-Kreis daheim gepflegt, davon deutlich mehr als die Hälfte von Angehörigen. Die Zahl der ambulant Versorgten liege deutlich über dem Landesdurchschnitt: „Damit wird der Vorsatz ‚ambulant vor stationär‘ bei uns durchgesetzt“, so der Sozialdezernent. Weil so viele Menschen daheim von Angehörigen gepflegt würden, stünden deren Herausforderungen und Bedürfnisse im Mittelpunkt des Fachtages.

Die Belastungen zwischen Pflege, Familie und Beruf seien vielfältig, es drohe Überforderung: „Der Pflegealltag kennt oft keinen Feierabend und kein Wochenende.“ Der Fachtag solle den Betroffenen Informationen und Ansprechpartner vermitteln und damit helfen, ihre Herausforderungen zu stemmen.

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