„Der Gasmarkt steht kopf, wir müssen handeln“

22.07.2022

Energie sparen: Nur noch kalte Duschen in Kreishallen – Suche nach neuen Versorgern

zwei Duschen in einem gefließten Raum

Die dramatische Entwicklung bei der internationalen Gasversorgung wirkt sich auch auf die Gebäude des Main-Taunus-Kreises aus. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, kann von Ferienbeginn an bis auf Weiteres in den Schulturnhallen und der Kreissporthalle nur noch kalt geduscht werden. Gleichzeitig ist der Kreis auf der Suche nach Angeboten von Gasversorgern ab dem kommenden Jahr. „Der Gasmarkt steht kopf, die Lage ist dramatisch“, fasst Cyriax zusammen. „Wir müssen handeln – jeder Einzelne in seinem Energiespar-Verhalten, und auch wir als Kreis insgesamt.“

Schulturnhallen werden auch von Sportvereinen genutzt. Daher sei die jetzige Duschregelung vorab mit dem Sportkreis besprochen worden. Die Kommunen würden aktuell vom Kreis über die Lage informiert.

Der Kreis stelle den Vereinen weiterhin die Schulturnhallen mietfrei zur Verfügung: „Die Vereine und ihr ehrenamtliches Engagement sind uns wichtig, wir wollen sie weiter fördern.“ Die aktuelle Lage zwinge aber alle zum Sparen, und auf warme Duschen zu verzichten, sei zwar „ein unangenehmer, aber ein notwendiger Schritt“. Er bitte die Vereine dafür um Verständnis. Warmwasser sei in Sporthallen besonders energieintensiv. Alle drei Tage müssten die Warmwasserleitungen mit heißem Wasser gereinigt werden, um gegen Legionellen vorzusorgen. In öffentlichen Duschen werde um ein Vielfaches mehr Gas verbraucht als in Privathaushalten.

Die Liegenschaften des Kreises verbrauchen jährlich insgesamt rund 45 Millionen Kilowattstunden. Bisher hatte der Kreis gemeinsam mit seinen Kommunen Lieferverträge als Gesamtpaket geschlossen. Diese Verträge laufen nun Ende 2022 aus. Der Kreis werde aber bei der Auftragsvergabe weiter mit den Kommunen zusammenarbeiten und sie in der schwierigen Lage unterstützen, so der Landrat.

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