Corona-Impftermin per SMS

26.03.2021

Kreis richtet Online-„Impfbrücke“ für übriggebliebenem Impfstoff ein

Hände in blauen Handschuhen, die mit einem Kugelschreiber einen Eintrag in einen Impfpass vornehmen

Mit einer Online-Plattform soll im Main-Taunus-Kreis übriggebliebener Corona-Impfstoff zügig an Ersatzkandidaten verimpft werden. Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, hat das Impfzentrum das System „Impfbrücke“ eingerichtet. Dabei wird Impfkandidaten ein Terminangebot per SMS gemacht. „Impfdosen dürfen auch weiterhin nicht verfallen, nur weil Termine wegfallen“, so Cyriax. Gesundheitsdezernentin Overdick ergänzt: „Mit dieser Lösung leisten wir einen Beitrag, dass das Impfen im Kreis schneller vorankommt.“ Das System soll kommende Woche starten, Interessenten können sich bereits am Wochenende per E-Mail registrieren lassen.

Das Angebot ersetzt den Angaben zufolge nicht die zentrale Terminvergabe, die nach wie vor über das Land läuft. Es ist ein Zusatzservice, wenn plötzlich zusätzlicher Impfstoff verfügbar ist, der schnell verbraucht werden muss. Das Angebot richtet sich an Kandidaten der Priorisierungsgruppen 1 und 2. Die Liste für Nachrückerkandidaten ist zunächst auf 500 begrenzt. Meldet sich jemand an, wenn die Liste bereits voll ist, erhält er eine entsprechende Nachricht. Der Kreis teilt dann öffentlich mit, wenn wieder Personen auf die Liste kommen können.

Bislang seien alle Impfdosen verwendet worden, so Cyriax. Es sei auch schon mit Nachrückerlisten gearbeitet worden. Mit dem automatisierten System sollten aber die Planungs- und Arbeitsabläufe noch effizienter gemacht werden, soweit das der Main-Taunus-Kreis in eigener Zuständigkeit regeln könne. Damit könnten aber keine Unzulänglichkeiten des vom Land geführten Terminportals ausgeglichen werden: „Die ‚Impfbrücke‘ kann keine Wunder bewirken.“

Um den Zusatzservice zu nutzen, müssen sich Interessenten unter der E-Mail-Adresse impfnachruecker@mtk.org anmelden und dort folgende Daten eingeben: Name, Vorname, Mobilnummer, Priorisierungsgruppe (1 oder 2), bevorzugter Impfstoff, bislang geplanter Ersttermin der Impfung, Wohnanschrift (Straße, Postleitzahl, Ort), Geburtsdatum. Diese Daten werden in das System „Impfbrücke“ eingetragen, das automatisiert Terminangebote versendet.

Sind dann Impfdosen übrig – etwa weil jemand anderes seinen Impftermin nicht wahrgenommen hat - erhalten registrierte Personen eine SMS mit einem Terminangebot. Dieser Termin wird in der Regel innerhalb derselben Stunde angesetzt, es muss also schnell reagiert werden. Will der Interessent das Terminangebot annehmen, beantwortet er die SMS mit „Ja“. Erst wenn er dann eine Bestätigung mit näheren Angaben erhält, hat er sich den Termin gesichert und sollte sich auf den Weg zum Impfzentrum nach Hattersheim machen.

Wer als erster die SMS mit „Ja“ beantwortet, sichert sich den Termin. Falls die anderen bereits einen über das Land gebuchten Termin hatten, bleibt es bei diesem Ursprungstermin. Allerdings können sie bei weiteren Nachrückerrunden ein neues Angebot erhalten.

„Wer an dem System teilnimmt, sollte bereit sein, schnell reagieren zu können“, fasst Cyriax zusammen. „Aber wir müssen alles tun um zu verhindern, dass angebrochene Impfdosen verfallen.“

Wie Cyriax und Overdick erläutern, sendet das System seine Nachrückangebote nicht jedes Mal an sämtliche Interessenten. Es wählt automatisiert nur einen Kreis von Personen aus. Dieser Kreis wird nach dem Zufallsprinzip in Verbindung mit der Priorisierungsgruppe und dem bevorzugten Impfstoff bestimmt. Mit dem Zufallsprinzip wird sichergestellt, dass nicht immer nur die gleichen Personen ein Nachrückangebot erhalten.

Nähere Informationen zum Verfahren gibt es auch hier.

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