Auf zwei Rädern durch den Kreis

11.04.2018

Baron legt Radverkehrskonzept vor – „Verbindungen zwischen Kommunen ausbauen“

ein Schild mit diversen Fahrrad-Wegweisern in verschiedene Richtungen

Der Main-Taunus-Kreis soll noch fahrradfreundlicher werden. Das ist nach den Worten von Kreisbeigeordnetem Johannes Baron das Ziel des neuen Radverkehrskonzeptes. Es sieht unter anderem Radwege vor, die die Städte und Gemeinden noch besser miteinander verbinden. „Das Fahrrad wird als Verkehrsmittel für Arbeit und Freizeit immer wichtiger“, so Baron. „Das will der Kreis im Zusammenwirken mit den Kommunen noch stärker fördern.“ Der Kreis sehe auch Fördergelder für die Kommunen vor. Dem Konzept hat der Kreisausschuss bereits zugestimmt, abschließend beschlossen werden muss es noch vom Kreistag.

Derzeit hat das Radroutennetz den Angaben zufolge eine Länge von rund 700 Kilometern. Im Konzept werden rund 70 Projekte aufgeführt. Wie Baron und der MTK-Nahmobilitätsbeauftragte Lukas Berkel erläutern, können einige Ideen bereits kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden. Als ein Beispiel nennen sie die historische Elisabethenstraße zwischen Wiesbaden/Mainz-Kastel und Hofheim. Ein Großteil dieser regionalen Verbindung bestehe aus Wegestücken zwischen landwirtschaftlichen Flächen, die mit einem Radweg verknüpft werden könnten. Auch an der Landesstraße 3017 von Wicker über Massenheim nach Wallau wäre ein Radweg möglich; teilweise müsste eine Spur neben der Straße neu angelegt werden. Ein kombinierter Rad-und Fußweg biete sich für das Liederbachtal zwischen Königstein, Alter Mühle und Kelkheim an. Ein Fuß- und Radweg könnte im Zuge der Entwicklung des Baugebiets Sinai auch auf der Regionalparkroute von Liederbach nach Bad Soden entstehen. Verbessert werden könnte zudem die Verbindung von Wiesbaden nach Hofheim nördlich der Autobahn 66, die bereits von Radfahrern genutzt wird.

Möglich seien längerfristig auch größere Projekte für regionale Verbindungen zum Beispiel an der Autobahn 66 zwischen Hofheim und Eschborn  oder am Main-Radweg. Für entsprechende Vorhaben seien aber Machbarkeitsstudien nötig, und die Planung werde länger dauern. Dazu kann es Baron zufolge eventuell Fördermittel des Landes geben. Das Konzept könne für die Kommunen Ansporn sein, im Sinne der Radfahrer über solche Projekte nachzudenken und sie voranzutreiben.

Der Kreis wolle die Kommunen ebenfalls finanziell unterstützen. Im Haushalt 2018 sind 1,5 Millionen Euro für Investitionen der Städte und Gemeinden bereitgestellt. Aus diesem Topf könnten auch Mittel für Radwege mit überörtlicher Bedeutung unterstützt werden, wenn die Kommunen selbst die Radwege anlegen.

Baron zufolge wurde das Radverkehrskonzept nach dem Vorbild des „Mitmachkreises“ gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, der Polizei, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club und weiteren Institutionen erarbeitet. Dabei wurden Bürgeranregungen über verschiedenste Kanäle berücksichtigt. Als Basis dienten verschiedene Konzepte aus früheren Jahren. Mit dem Konzept und seinen Projekten werde auch eine Forderung vieler Bürger bei den Arbeiten am Kreisentwicklungskonzept „MTK Zwanzig30“ erfüllt. Sie hatten sich noch bessere Radwegeverbindungen gewünscht.

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