Innovation in der Notfallmedizin
13.08.2025
Pilotprojekt: Weiterqualifizierung „ICCNotSan“ startet im MTK

Mit einer neuen Weiterqualifikation will der Main-Taunus-Kreis die Kompetenzen von Notfallsanitäterinnen und -sanitätern erweitern und die Organisation von Notfalleinsätzen nachhaltig verbessern. Landrat Michael Cyriax und der Projektleiter, Sascha Zach vom Deutschen Roten Kreuz, stellten das Pilotprojekt „Intensive Critical Care Notfallsanitäter/-in“ (ICCNotSan) an der Rettungswache Flörsheim-Wicker vor. Dort wird auch ein neues Fahrzeug für den Projektbetrieb stationiert.
„Beim Rettungsdienst steigen die Einsatzzahlen, aber der Fachkräftemangel macht sich auch hier bemerkbar“, erläutert Cyriax. „Unter diesen Bedingungen wird es immer schwerer, die gesetzlichen Hilfsfristen einzuhalten und die fachlichen Anforderungen an die Notfallmedizin voll zu erfüllen.“ Diesen Problemen soll ab dem 1. September der ICCNotSan entgegensteuern, der künftig als neue, zweijährige Weiterbildung implementiert werden soll. Nach Abschluss und Auswertung des Pilotprojekts soll gemeinsam mit der zuständigen Landesbehörde und der beteiligten Rettungsdienstschule über die finale Prüfungsordnung und den staatlichen Abschluss entschieden werden.
Die teilnehmenden Personen haben bereits eine mehrjährige Berufspraxis. Durch erweiterte Qualifikationen können sie die rettungsdienstliche Versorgung von Notfallpatienten und -patientinnen unterstützen und die Notfallversorgung im Main-Taunus-Kreis trotz voranschreitenden Fachkräftemangels sicherstellen. Sie übernehmen die außerklinische Notfallversorgung der Patienten. Zum Einsatzort rücken die ICCNotSan mit einem speziellen Fahrzeug an, das nur für die Versorgung am Ort vorgesehen ist. In die Klinik gefahren werden die Patienten dann mit einem weiteren Rettungsfahrzeug. Dadurch ist der ICCNotSan sofort für andere Einsätze frei.
Ein solches Fahrzeug wurde jetzt vorgestellt. Finanziert werden konnten es einschließlich seiner notfallmedizinischen Ausstattung durch die Unterstützung von Sponsoren.
„Mit dieser geplanten Fachweiterbildung betreten wir ein neues Feld der Notfallmedizin im öffentlichen Rettungsdienst“, fasst Zach zusammen, der das Projekt auch angestoßen und zusammen mit Kollegen und der Ärztlichen Leitung Rettungsdienst des Main-Taunus-Kreises entwickelt hat. Den Auftrag für das Pilotprojekt hatte der Kreis an das Deutsche Rote Kreuz vergeben; es nehmen zunächst auch nur Einsatzkräfte des DRK teil. Ab dem kommenden Jahr sollen auch weitere Kräfte anderer Hilfsorganisationen den Projektbetrieb unterstützen.