„Starker Kreis mit starken Hilfen“
06.06.2019
Sozialbericht 2017/18: So viele Menschen wie noch nie in Arbeit vermittelt
„Wirtschaftlich steht der Main-Taunus-Kreis hervorragend da – aber wir behalten auch diejenigen im Blick, denen es nicht so gut geht“: So fasst Kreisbeigeordneter Johannes Baron den Sozialbericht 2017/2018 zusammen. Im Jahr 2018 alleine seien 2832 Menschen in Arbeit vermittelt worden – so viele wie noch nie, seit der Kreis die Betreuung der Langzeitarbeitslosen übernommen habe. „Wir sind ein starker Kreis mit starken Hilfen“, so der Sozialdezernent. Aktuelle Herausforderungen des kommenden Jahres seien der Einstieg in den Sozialen Arbeitsmarkt und umfassendere Leistungen für Menschen mit Behinderungen.
Baron zufolge ist die Arbeitslosenquote weiter gesunken - von 5,9 Prozent im Jahr 2005 auf 3,2 Prozent im Jahr 2018, das sei „annähernd Vollbeschäftigung“. Allerdings stieg die Zahl der Menschen, die Unterstützung nach dem Sozialhilfegesetzbuch II erhalten, also etwa die Langzeitarbeitslosen: von 7640 auf 10.714. Ursache dafür sei vor allem der Zuwachs durch Flüchtlinge. Rund die Hälfte von ihnen seien Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Mit „Integrationswillen und Leistungsbereitschaft“ seien sie aber noch jung genug, um in den kommenden Jahren Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu finden.
Die Zahl der Personen, die der Main-Taunus-Kreis in Arbeit vermittelt, ist nach Angaben des Sozialdezernenten ständig gestiegen: „Das zeigt, dass unsere Förder- und Qualifizierungsangebote erfolgreich sind“. Rund zwei Drittel der erwerbsfähigen Hilfeempfänger habe eine reguläre Voll- oder Teilzeitstelle gefunden, die übrigen seien zum Beispiel in Minijobs.
Trotz aller Bemühungen könne aber ein Teil der Langzeitarbeitslosen nicht in reguläre Arbeitsplätze vermittelt werden, so Baron. Für sie werde ein Programm aufgelegt, um Arbeitgebern Zuschüsse bei Einstellungen zu zahlen – „der Einstieg in den Sozialen Arbeitsmarkt“. Interessierte Arbeitgeber könnten sich beim Main-Taunus-Kreis melden.
Wie Baron erläutert, werden im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes künftig vom Kreis zusätzliche Leistungen vom Landeswohlfahrtsverband übernommen. Vom 1. Januar 2020 an sei der Kreis unter anderem für alle Eingliederungsarten für Behinderte von der Geburt bis zum Schulabschluss zuständig und werde für sie direkter lokaler Ansprechpartner. Insgesamt würden dann mit den bereits vorhandenen Fällen beim Kreis rund 1070 Personen betreut. Im Amt für Arbeit und Soziales soll eine eigene Organisationseinheit gebildet werden. In ihr werden die Leistungen und Initiativen gebündelt - von der Eingliederungshilfe über die Koordinierungsstelle für die Belange von Menschen mit Behinderung, dem Kreisbehindertenbeirat bis zur Betreuungsbehörde.
Der komplette Sozialbericht 2017/18 ist hier abrufbar.