"RMD zukunftsfähig machen"

24.08.2018

Erste Schritte zur Sanierung der Unternehmensgruppe erfolgreich umgesetzt

eine Luftaufnahme der Deponie in Flörsheim-Wicker.

Ein großer Teil der im Sanierungsgutachten für die RMD-Gruppe geplanten Maßnahmen ist auf den Weg gebracht und zeigt bereits Wirkung, sagte Heino von Winning, Sprecher der Geschäftsführung der RMD-Gruppe, bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Wie von Winning erläuterte, wurden alle kurzfristig möglichen Maßnahmen, das Unternehmen aus der Krise zu führen, entweder eingeleitet oder bereits umgesetzt. Besonders zügig war es der Geschäftsführung möglich, kostendeckende Preise am Markt durchzusetzen, da die Leistungen der RMD-Gruppe sehr nachgefragt seien. „Unser unmittelbares Ziel, keine weiteren operativen Verluste zu erzeugen, ist bereits in diesem Geschäftsjahr in Sichtweite", sagte der im Juni vom Aufsichtsrat der RMD-Gruppe neu eingesetzte Sprecher der Geschäftsführung, Heino von Winning.

Als Beispiele nannte von Winning die Preise für die Übernahme von Schlacke, die nahezu verdoppelt wurden. Und auch auf der Kostenseite seien Erfolge sichtbar, sagte von Winning. Der Maschinenpark wurde verkleinert, in einigen Fällen konnten Mittel eingespart werden, indem zum Beispiel große Baumaschinen günstig für den Restwert gekauft und nicht weiter geleast wurden.

Der Personalstand der RMD-Gruppe ist kleiner geworden, unter anderem weil einige frei gewordenen Stellen nicht wieder besetzt wurden, teilte von Winning mit. Es habe aber auch Stellen gegeben, die in den vergangenen Monaten neu besetzt worden seien. Die Liegenschaften Unternehmenszentrale und Falkenberg werden derzeit von Maklern am einschlägigen Markt angeboten, erste Besichtigungen haben stattgefunden. Ein Grundstück sei bereits verkauft worden, teilte von Winning mit.

Die nachhaltige Sanierung hängt nach den Ausführungen des Gutachters Marcus Losch, verantwortlich bei Ebner Stolz Management Consultants GmbH für das Sanierungsgutachten, von der konsequenten Umsetzung des Maßnahmenprogramms und den geplanten Beiträgen der Gesellschafter Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis zur Stärkung des Eigenkapitals und der Unterstützung der finanzierenden Banken ab. Die finanzielle Schieflage der Gruppe, so Losch, sei neben den operativen Problemen vor allem in den gestiegenen Nachsorgekosten für die Deponien begründet, die seit 2017 nicht mehr auf die Müllgebühren aufgeschlagen werden dürften.

Insofern sei es konsequent, erläuterte der Gutachter, die Gesellschaft durch Beiträge der Landkreise in der Aufgabe der Nachsorge zu unterstützen. Nach derzeitiger Genehmigungslage ist sie für die Deponie Wicker etwa bis ins Jahr 2075 zu leisten. Außerdem empfiehlt Gutachter Losch eine Konzentration auf die Kernbereiche Deponien, Bodenaufbereitung und Bioabfall-Verwertung. Ein wichtiger Teil der Sanierung der RMD ist nach Losch deshalb der Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Grundstücken, der aber bereits im Gange sei.

Wichtig für die Organisation einer zukunftsfähigen RMD-Gruppe ist laut Gutachten auch eine Vereinfachung der Firmenstruktur. Losch empfiehlt eine Verschmelzung der Tochtergesellschaften MTR und RMN zu einer RMD Deponie GmbH. Die Gespräche mit den Minderheitsgesellschaftern Offenbach, Flörsheim und Hochheim sind im Gange und sollen bis zum Jahresende abgeschlossen werden, erklärte dazu der Sprecher der Geschäftsführung.

„Die Gesellschafter sind es auch dem Steuerzahler schuldig, dass die RMD schnellstens in besseres Fahrwasser kommt. Konsolidierung und Umbau der RMD-Gruppe müssen rasch vorankommen, die Gesellschafter werden von Winning und die RMD dabei unterstützen", so Landrat Ulrich Krebs (Hochtaunuskreis).

Landrat Michael Cyriax (Main-Taunus-Kreis) zufolge „ist es gut, dass die längst überfälligen Sanierungsmaßnahmen entschlossen angegangen worden sind. Das zeigt, wie wichtig Transparenz, klare Entscheidungsstrukturen und Verantwortlichkeiten in der Geschäftsführung nötig sind. Der Main-Taunus- und der Hochtaunuskreis werden aber weitere Millionen von Euro zuschießen müssen, um die RMD zu sichern. Es wird noch ein steiniger Weg, aber die ersten Schritte sind getan."

Von Winning bedankte sich - auch im Namen der Mitarbeiter der Gruppe – bei den Gesellschaftern Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis für ihre bisherige und weitere Unterstützung der Sanierung. „Das RMD-Team hat wieder zu seinem Kampfgeist zurückgefunden und wird die Sanierung jetzt energisch anpacken, damit wir wieder zu alter Stärke und Zuverlässigkeit kommen", versprach von Winning den Landkreisen.

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