Brand in Asylunterkunft Liederbach

26.02.2017

Keine Verletzten – Bewohner nach Kelkheim ausquartiert

Feuerwehren mit Einsatzfahrzeugen vor einem Gebäude

Wegen eines Brandes in einer Asylbewerberunterkunft in Liederbach sind am Sonntagmorgen rund 100 Flüchtlinge in ein Quartier nach Kelkheim verlegt worden. Wie Landrat Michael Cyriax und Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier mitteilen, wurde bei dem Feuer niemand verletzt. Die Polizei ermittelt wegen mutmaßlicher Brandstiftung, hat aber bislang keinen Hinweis auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. „Der Einsatz ist durch das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren und Rettungsdienste zügig und professionell gelaufen“, fasst Cyriax zusammen.

In der Unterkunft in der Straße Alt Oberliederbach waren rund 100 Personen untergebracht, darunter 17 Kinder. Sie wurden zunächst in ein benachbartes Alten- und Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt gebracht und dort mit heißen Getränken versorgt. Anschließend fuhren Einsatzkräfte sie in eine Unterkunft in der Frankfurter Straße nach Kelkheim, wo sie vorerst unterkommen werden. Diese Unterkunft für etwa 160 Personen war frisch renoviert und umgebaut worden. Sie sollte nach Angaben von Kollmeier demnächst bezogen werden. In aller Eile räumten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten noch am Morgen Matratzen und Bettzeug ein und bauten eine Notküche zur Verpflegung der Flüchtlinge auf.

Wie Kollmeier erläutert, ist der Teil der Liederbacher Unterkunft, in der der Brand kurz nach 6 Uhr ausgebrochen war, auf Monate unbewohnbar; er soll komplett saniert werden – was ohnehin geplant gewesen sei. In einem anderen Gebäudeteil muss zunächst überprüft werden, ob die Haustechnik noch funktioniert. Die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest.

Beteiligt am Einsatz waren den Angaben zufolge neben den Brand- und Katastrophenschützern des Kreises Feuerwehren aus Liederbach, Kelkheim, Hattersheim und Bad Soden sowie Rettungsdiensteinheiten des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes und des Malteser Hilfsdienstes – insgesamt mehr als 120 Personen. Hinzu kommen Einsatzkräfte der Polizei.

„Das Ganze ist noch relativ glimpflich abgelaufen“, so Cyriax. „Das war ein koordinierter Einsatz des Kreises mit Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei über die Gemeindegrenzen hinweg. Hier zahlt sich aus, dass wir sehr großen Wert auf die Sicherheit im Kreis legen, immer wieder die Einsatzkräfte und die Organisation schulen und Übungen organisieren. Dazu kommt die umfassende Einsatzerfahrung. All das wäre ohne das ehrenamtliche Engagement nicht möglich.“

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