Plastik von Klaus Duschat

eine metallene Skulptur vor dem Landratsamt.
Plastik von Klaus Duschat am Landratsamt

Die vehement gesetzte Stahlkonstruktion durchbricht die Fassade gegen den Himmel hin. Im Verhältnis ihres Gegensatzes steigern sich Plastik und Gebäude in ihrer Eigenart. Eng mit den Kontrasten verknüpft erscheinen die Korrespondenzen: die Bezogenheit der Metalle, die Form der Streben zu den turmartigen Elementen des Baues, die Parallelführung des Bogens zum Rhythmus der Architekturfolge und die Durchlässigkeit der Plastik, die in ihre Zwischenzonen Architektur, Landschaft und Raum mit einbezieht, zu den Fensteröffnungen des Gebäudes.

 

Seinen direkten horizontalen Gegenpol erhält das Objekt durch das umgebende Wasserbecken. Das fließende Wasser als Element eines ständig dauernden Wechsels tritt in Spannung zur einmaligen künstlerischen Setzung. Gleichzeitig erweitert es die Licht- und Schattenwirkung des Stahlgebildes auf den Bereich der Spiegelung. Der enge Bezug Plastik – Architektur erfährt von hier seinen leichten Gegenakzent. 
 
Mit den einzelnen Bauteilen verweist das Objekt inhaltlich auf seinen Standort: die Halbkreisformen der Bodenelemente beziehen sich in abstrakter Umsetzung sowohl auf das Mainzer Rad des Main-Taunus-Kreis-Wappens als auch auf die Berge der Taunuslandschaft; die Streben führen frei gestaltet die Sparren des Eppsteiner Wappens in die plastische Vertikale. Der gehaltliche Bezug auf den Standort am Eingang des Kreishauses ist so als Formkomponente der Konstruktion immanent.

Inhaltliche Andeutung, Bezug zu Architektur und Landschaft verdichten sich in die reinen Bedingungen von Material, Form und Konstruktion. Die Plastik wird zum Zeichen im Raum mit stetem Hinweis auf das Landratsamt. Gleichzeitig bildet sie Rückbezug und visuelle Orientierung in Umkehr der Perspektive beim Verlassen des Gebäudes: als dominierende Vertikale zu Masten und Fabrikschornsteinen gegen Ebene und Horizont.